Tage wie dieser

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Foto by Kleiner Wassermann aka Tiziano Selva

Mag die Flussfrau besonders gern. Wenn das Wasser ohne Unterlass von oben kommt, und kein Schwein und erst recht kein Mensch daran denkt, am Fluss zu picknicken. Und sein Ufer deshalb ihr und König Kimi allein gehört. Und den andern wetterfesten Zwei- und Vierbeinern. Und sie wieder mal in aller Ruhe mit dem Reiher plaudern kann. Der beinahe unbeachtet an seiner Stromschnelle steht, und geduldig auf den nächsten springenden Fisch wartet.

Und weit und breit keine leeren Bierdosen, keine verwaisten Einweggrille, keine verwesenden Essensreste. Weil der Regen alles sauber gewaschen hat. So scheint es. Und die Birs wieder den Namen Paradies verdient. Eigentlich hat die Flussfrau nichts gegen die Frischlüftler am Bach. Im Gegenteil, es gefällt ihr, wenn sich die Menschen hier niederlassen: Musik hörend, lachend, schmusend, badend, sich sonnend. Kurz sich des Lebens freuend. Aber es gefällt ihr nicht, wenn sie das Flussufer dabei verschandeln, indem sie alles liegenlassen, wo sie stehen und gehen. Und Blumen die Köpfe abreissen und Bäumen die Rinde abschälen. Oh nein, das gefällt ihr ganz und gar nicht. Es macht sie nicht nur wütend, nein es macht sie stinkesauer.

So sauer, dass sie das jetzt mal sagen muss: Leute reisst euch am Riemen! Wir können uns so unglaublich glücklich schätzen hier unten am Fluss. Das Wasser gibt uns alles was wir brauchen: Ruhe, Frieden, Kraft. Also geben wir ihm zurück, was wir im Stande sind zu geben: nämlich Respekt. Sapperlott, das ist nicht viel, das ist das Mindeste!

Und wenn ich morgen um 6.00 meine Patrouille mit Polizeihund Kimi schiebe, dann will ich nichts, aber auch gar nichts mehr sehen, was da nicht hingehört. Verstanden? Danke von Herzen!