Frühling im Flussbau

Und dann war der Lenz plötzlich da.

Früh zwar, aber wer beklagt sich schon über einen frühen Frühling.

Die Weiden rund ums Haus grünen, die Osterglocken in der Birsmatte öffnen sich, und unsere noble Blässe weicht langsam einem Hauch von gesunder Farbe. Die Möwen sind vor ein paar Tagen nach Russland zurückgeflogen, (jawohl, die Vögel übesommern im höchsten Norden, das weiss ich von Georges;)), ohne Vorankündigung einfach auf und davon. Der Wassermann hat seinen Grill angeworfen, und der kleine Wassermann macht seine Hausaufgaben auf der Gartenliege.

Und ich stehe zweitausend Mal täglich vor unserm Bau. Schaue auf den Fluss und kann nicht aufhören zu staunen. Lass es gut sein, endlich! Sag mich mir. Irgendwann sollte man sich doch auch an diesen Zustand von Glück gewöhnen. Ihn als Alltag empfinden, und den Zauber ziehen lassen. Zusammen mit den Möwen.

Doch ncihts dergleichen. Zumindest nicht bei mir. Vielleicht liegts am Fluss und seinem Lauf. Vielleicht an meinem zunehmenden Alter. Und an dessen Durchlässigkeit und Demut. Wer weiss. Kann mich auf jeden Fall nicht sattsehen und nicht sattriechen an diesen lauen Launen der Natur.

Und erinnere mich zwischendurch, dass da noch ein anderer Samen keimt. Tag für Tag grösser wird und wächst und zusammen mit unserer Vorfreude und Aufregung reift.

Aber Halt, keine Eile! Wie wir wissen, wächst das Gras, während wir still sitzen, von allein. (Nicht von mir, und nicht von Georges, aber von Buddha!) Und so lassen wir es halt halt (mehr oder weniger geduldig) noch ein bisschen spriessen, und melde mich wieder zu gegebener Zeit…