Gelandet

Es waren mindestens zweitausend Kisten. Alles in allem. Der Flussmann meint, das sei völlig übertrieben. Egal. Angefühlt hat es sich wie zweitausend Stück. Oder eher noch mehr. Der kleine Wassermann geht mit der Flussfrau einig: Es waren Berge von Kisten, hohe Berge, puh so ein Krampf und das nennt sich dann Ferien.

Aber jetzt sind sie alle ausgepackt und vom Jost abgeholt. Und wir haben uns eingelebt und eingenestet. Genüsslich Stück für Stück die Räume erobert. Und haben tatsächlich für jedes wichtige und unwichtige Teil einen passenden Platz gefunden. Unglaublich was der Mensch alles hortet. Und mit sich herumschleppt. Schon wieder egal. Denn uns geht das nichts mehr an, wir packen, wie gesagt, keine Kisten mehr. Nicht in diesem Leben.

Wir sind angekommen am 4. Oktober. Am Fluss und mitten im Grünen. Haben jetzt eine eigene Hausspinne, Kleopatra heisst sie. Und ein namenloses Büsi, welches dreimal täglich zum Fenster rein mauzt. Sind von Weiden umgeben und von Licht und Sonne. Und frischer Luft. Und Nachbarn die dem Fluss guten Tag und gute Nacht sagen. Wie wir.

Der kleine Wassermann meinte gestern, das sei hier wie im Paradies. Und hat natürlich Recht. Während sich die Flussfrau kneift. Immer und immer wieder. Um sicher zu gehn, dass sie nicht träumt. Sondern wahrlich, wahrhaftig und wach unten am Fluss gelandet ist.