Glücklicher Hund (Ein König Kimi-Blog)

Liebe Freunde, sozusagen aus dem Nichts hat sich mein Leben komplett verändert und das genau in die richtige Richtung!

Nicht dass es vorher hundslausig gewesen wäre. Nein, das wäre jetzt doch übertrieben und meinem Rudel Unrecht getan. Nur, königlich war es aus Hundesicht eben auch nicht jeden Tag, obwohl die Flussfrau sich gerne damit brüstet, ich sei mit dem goldenen Knöchlein im Fang geboren.

Dabei übersieht sie allerdings grosszügig, wie viele Stunden ich als absolutes Rudeltier hundsbeinallein verbringe. Das geschieht stets dann, wenn sie in ihren schicken Stiefelchen das Haus verlässt und tröstend meint: «Kimeli, ich bin gleich wieder da.» Freunde, wie sehr ich diese Treter hasse! Schon wenn die Flussfrau sie anzieht, wird mir jeweils ganz einsam ums Herz. Aus irgendeinem Grund bleiben die schrecklichen Schuhe aber seit geraumer Zeit im Schrank verschwunden. Nur einmal noch hat sie die Flussfrau hervorgekramt, verträumt angeschaut und geseufzt: «Was freue ich mich, wenn ich die wieder anziehen kann!» Also wenn’s nach mir ginge, könnten die zwei Schlappen auch im Schaft vergammeln.

Ganz andere Gefühle jedoch hege ich für ihre rustikalen Schuhe, die mit dem dicken Profil. Wenn sie diese schnürt, so weiss ich, ich bin mit von der Partie und die Partie wird lang und aufregend und eines Königs würdig. Und genau solche Ausflüge finden jetzt täglich statt, ich sage euch, es ist vom Feinsten. Über Stock und über Stein, unterwegs ein paar Übungseinheiten Parcour und Apport, eine runde Sache ist das. Seltsam ist einzig, dass wir dabei um alle Zwei- und Vierbeiner einen grossen Bogen machen. Aber wie ihr wisst, begegne ich meinesgleichen sowieso am liebsten auf Distanz.

Auch ansonsten ist es aktuell stinkgemütlich im Flussbau: Alle Zimmer sind (auch tagsüber) besetzt und ich kann mir aussuchen, bei wem ich mich nach der Wanderung erhole. Meist penn ich auf dem Schoss der Flussfrau. Wenn mir langweilig wird, pack ich meinen Ball und geh zum jungen Wassermann spielen. Den Knochen hol ich mir hingegen beim grossen Wassermann ab, der ist mit der Büffelhaut am freigiebigsten.

Zudem essen meine Zweibeiner plötzlich dreimal täglich. Sprich dreimal am Tag fällt mindestens ein Leckerli zu mir runter. Obwohl alle einstimmig behaupten, mich nicht vom Tisch zu füttern. «Hört mal auf, den Hund zu mästen, der wird noch kugelrund», bemerkte neulich die Flussfrau. Ausgerechnet sie, die mir am meisten zusteckt. Aber natürlich kann sie sich sicher sein, dass ich sie nicht verrate. Der grosse Wassermann antwortete, ich sei noch immer rank und schlank und zudem sei ein Quarantänebäuchlein momentan total in Mode. «Wo du recht hast, hast du recht», meinte die Flussfrau und tätschelte ihren eigenen Bauch. «Ab morgen gehen der König und ich wieder regelmässig joggen.» Und auch diese Aktion ist dann ganz nach meinem Geschmack.

Keine Ahnung Freunde, was das Wort Quarantäne bedeutet. Wenn es aber das ist, was mir seit geraumer Zeit im Flussbau widerfährt, so will ich für immer und ewig in Quarantäne bleiben.

Euer Glögglifrosch Kimi

 

 

 

 

 

Schreiben Sie einen Kommentar zu Anja Siouda Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .