Schnipp Schnapp (Ein König Kimi-Blog)

Schlussendlich ist das Huhn doch noch aufgetaucht:

Es kam in Gestalt des schönen Tims daher. Der schöne Tim ist mein Tierarzt und schön findet ihn vor allem die Flussfrau. Das sagt sie natürlich nicht laut, zumindest nicht, wenn der grosse Wassermann zu Hause ist. Ich weiss es aber trotzdem, denn es ist unschwer an ihrem Blick zu erkennen, wenn ihr der schöne Tim begegnet. Sie schaut dann so drein wie Xira, wenn sie mich zwei Tage lang nicht gesehen hat. So ein wenig verlegen und ein bisschen verwegen, ach Freunde, ihr wisst schon was ich meine.

Aber zurück zum Huhn. Ich fand den schönen Tim bis jetzt ja vor allem nett. Nach dem Vorfall vor ein paar Wochen aber, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Dass er mich gern mal pikst mit seinen langen Nadeln, ist nichts neues und erschreckt keinen echten Parson. (Deswegen heulen nur Angsthasen wie Onkel Doggy). Zudem sind die Güdis, mit denen er mich hinterher zur Versöhnung ködert, einfach zu verführerisch, als dass ich ihm lange etwas nachtragen könnte.

An jenem Tag aber, stimmte mit seiner Nadel etwas nicht. Ich wurde schrecklich müde nach dem Piks, so hundemüde, wie ich es in meinem ganzen Leben noch nie gewesen war. Und dann schlief ich ein, träumte von wilden Bratwürsten und zärtlichen Bulldoggen, und wie ich wieder aufwachte, lag ich noch immer in der Praxis und hatte einen mordsmässigen Brummschädel. Und – was wesentlich besorgniserregender war – ich steckte in einem grünen Pyjama. Ja, ihr habt richtig gelesen: sie haben mir, Knut von der Birchmatt und König Kimi von der Birs, einen Body angezogen. Und der schöne Tim streichelte mich aufmunternd und sagte, na du grüner Schlumpf, bist du wieder unter den Lebenden, wie schön!

Und dann haben mich die Flussfrau und der kleine Wassermann nach Hause getragen, mich ohne Ende geherzt und mich beinahe zu Tode geschmust und mir die Wursträdli gar in mein Hundebett gebracht. Zum Beinheben haben sie mich nach draussen getragen, das war zwar äusserst komfortabel, aber auch ein bisschen peinlich, man stelle sich vor, Xira hätte das gesehn, oder schlimmer der Pitbull von neulich.

Am nächsten Tag war der Spuk vorbei. Ich war wieder fit wie eh und je und der Body zum Glück verschwunden. Ob sich seither etwas verändert hat? Eigentlich nicht. Ausser vielleicht, dass ich seit ein paar Tagen mit besagtem Pitbull nicht mehr raufe sondern spiele. Und dass Benny und Baloo „willkommen im Club“ gebellt haben. Welchen Club sie meinen, ist mir allerdings ein Rätsel. Denn natürlich bin ich noch immer der Chef vom Dienst und vom Fluss, keine Frage. Daran ändern auch ein langer Schlaf und ein grüner Pyjama nichts. Aber das muss man ja nicht dauernd allen unter die Nase halten, oder? Selig sind die Sanftmütigen. So gesehen, werde ich dem schönen Tim die falsche Nadel wohl nochmals verzeihen.

Euer easy peasy König Kimi