Kimi von der Birs (Ein König Kimi-Blog)

Als Knut von der Birchmatt bin ich vor vier Wochen aus dem Schlosshof Dangern ausgezogen, um als Kimi von der Birs im Flussbau zu landen. Die Spaziergänger hier nennen mich auch König Kimi oder der Schnüggel von der Birs. Mir gefallen alle Titel. Und ich gefalle allen Menschen: «Jö, nei, so siess, ühh kumm du putitput, jeh isch de herzig.» Die meisten Zweibeiner kommen völlig aus dem Häuschen, wenn sie mich sehen. Wollen mich knuddeln, kraulen, knutschen. In ihre Taschen packen, mitnehmen, gar stehlen oder der Flussfrau auf der Stelle abkaufen. So hat sie letzte Woche mit Königin Judith telefoniert und hundert Kimis nachbestellt: «Mit diesem Modell machen wir den grossen Reibach,» hat sie gesagt, und dann konnten beide nicht mehr aufhören zu lachen. Ein typischer Menschenwitz halt.

Aber nun zu meinen neuen Ländereien an der Birs, denn die sind wirklich ausserordentlich herrschaftlich: Geht man nach dem Flussbautor nach rechts, kann man bis zur Mündung des kleinen Flusses in den grossen Fluss spazieren. Dort hat es Steine, Felsen, Sandbänke und seit neustem auch einen langen Tunnel. Er geht noch nicht ganz bis China. Aber bis zum Herbst bin ich locker durch.

Gehen wir vom Flussbau aus jedoch nach links, kann man endlos lange der Birs entlang laufen. Irgendwann  kommt man dann zum Ende der Welt. Am Ende der Welt steht ein Schild und darauf steht: Willkommen in der Crazy Horse Bar. Da bin ich dann jeweils so erledigt, dass ich keinen Schritt mehr gehen kann und mich der grosse Wassermann wieder nach Hause zurück trägt. Irgendwann aber, werde ich herausfinden, was es mit dem Ende der Welt auf sich hat.

Als adliger Freigeist geh ich immer ohne Leine. Na ja, fast immer. Vor einigen Tagen lag eine einsame Bratuwurst auf einem Grill. So wie sie da lag, genau auf meiner Höhe und exakt auf meinem Weg, war sie selbstverständlich für mich bestimmt. Flink, schnell und höflich wie ich bin, habe ich die Wurst nicht lange warten lassen. Schön warm war sie und knusprig. Und obwohl sie doch ganz offensichtlich meine Wurst war, war meine Flussfrau sehr entschieden dagegen, dass ich sie frass. Das war unschwer an ihrem erbosten «Nein» zu erkennen. Auch hat sie sich danach sehr ausgiebig bei der Bratwurstfrau entschuldigt und mich, ja eben, so ein Mist, an die Leine genommen. Das war sehr schade, denn weiter vorne gabs noch mehr Grilladen, und ich hätte zu gerne noch das eine oder andere Häppchen probiert. Geschmeckt hat die eine Wurst aber super. Und die nächste Gelegenheit kommt bestimmt; bin gespannt, wer dann schneller ist, die Flussfrau oder ich. Ein heisser Tipp unter Freunden: Setzt vertrauensvoll auf mich!

Freunde habe ich übrigens schon viele: Gestern habe ich mit einem Mastiff gespielt, und dabei wurde meine Flussfrau ganz steif und starr, und der kleine Wassermann auch, und er fragte: «Du Mama, geht das gut aus?» Und die Mama antwortete: «Mein lieber Sohn, ich hab keine Ahnung.» Da hat der Herr Mastiff seinen Hund zu sich gerufen und befohlen: «Mach mal toter Hund, Kleiner». Und mein Freund liess sich zur Seite fallen, drehte sich auf den Rücken und…bewegte sich nicht mehr. Das war natürlich das Zeichen für meinen Einsatz: Ich stürzte mich – Attacke – auf seinen Bauch, leckte ihm das Gesicht und biss ihn zur Feier der Übung kräftig ins Ohr. Da vergass der Mastiff wohl, dass er tot sein sollte, und leckte mich von Kopf bis Pfote ab. Zum Glück verzichtete er auf den abschliessenden Biss. Denn so aus der Nähe betrachtet, war seine Schnauze schon beachtlich gross. Beim nächsten Treffen werd ich den Ohrbiss wohl ebenfalls auslassen.

Ja, und dann gibt es da noch Xsira, meine hübsche, feine Zwergschnauzerfreundin. Mit ihr spiele ich am liebsten, und mit ihr stehle ich noch ganz andere Dinge als Grillwürste

Na, neugierig geworden? Super, in dem Fall bis bald.

Euer König Kimi Flusshund aus Leidenschaft

Kimi2
Foto: Dominik Baer (http://www.fotocommunity.de/fotograf/dominik-baer/fotos/1611851)