Abschied vom Fabelwesen

Liebe ist immer zweiseitig.
Ansonsten ist es keine Liebe.
Luke hat unsere Liebe nicht erwidert.
Ganz offensichtlich.

Und dies ist kein Vorwurf.
An niemand.
Man sucht einen Hund aus.
Hund sucht einen Menschen aus.
Im Idealfall finden sich beide.

Wir haben Luke ausgesucht.
Aber er nicht uns.
Und haben uns somit auch nicht gefunden.

Sind stattdessen auf den Hund gekommen.
Und sind alle täglich ratloser geworden.
Und hilfloser.
Der Hund ebenso.
Jetzt ist Luke zurück in der Pflegefamilie.
Wo es ihm gut geht.
Seit einem Tag.
Und bereits wieder ausgeschrieben ist.
Einen neuen Platz suchend.

So eine Scheisse. Denkt die Flussfrau.
Und der grosse Wassermann sagt, was die Flussfrau denkt, und der kleine Wassermann weint.

Seit zwei Tagen.
Unaufhörlich.
Das muss aufhören.
Irgendwann.
Denkt die Flussfrau.

Die dauernd denkt und denkt, obwohl sie das nicht sollte. Weil zu viel Denken nicht gut tut.
Und zu viel Fühlen noch weniger.
In so einer Situation.
Und Luke einen Brief schreibt.
Ihm alles Gute wünscht.
Auf seinem weiteren Weg.
Hofft, dass er gut landet. Nicht unten am Fluss halt. Aber in seinem eigenen Paradies.

Und den Brief an einen Ballon bindet. Und ihn zusammen mit dem kleinen Wassermann dem Wind übergibt. Wie gut das tut, sagt der kleine Wassermann: die Sorgen dem Himmel überlassen..

Zurück bleiben.
Berührt und betroffen.
Berührt werden. Genau. Das hab ich mir doch gewünscht vom neuen Jahr.

Vielen Dank 2014, dass du dich so absolut an meine Wünsche hältst, und mich lehrst, was Sache ist.

Luke, du Sternengucker.
Es war ein Abenteuer, dich kennenzulernen. Und wenn auch wir nicht deine Favorites waren, so warst du doch unser ganz grosser Held.

Ohne Blumen.
Und ohne Honig.
Ein Platz in unsern Herzen ist dir sicher.
Ob dir das passt oder nicht. Das lassen wir uns jetzt einfach nicht nehmen.